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Kapitel 13

Systeme zur

Arbeitsverrichtung

Bei einem doppeltwirkenden Zylinder gilt dies sowohl beim Einfahren als auch beim

Ausfahren des Zylinders. Die Zugkraft eines doppeltwirkenden Zylinders mit einer Kol-

benstange ist in beide Richtungen unterschiedlich. Während des Einfahrhubs (Trakti-

on) ist die Kolbenfläche, auf die der Druck wirkt, geringer als beim Ausfahrhub, da sie

um die Fläche der Kolbenstange selbst reduziert wird.

Die vorstehende Tabelle gibt die theoretische Kraft eines Zylinders bei unterschiedli-

chem Druck in beide Richtungen sowie den entsprechenden Kolbendurchmessers an.

Die errechnete theoretische Kraft reduziert sich durch die Reibung der Dichtungen

stets um 10-15 %.

Bei der Auslegung des Zylinders muss zunächst das Lastgewicht bekannt sein. Die

vom Zylinder erzeugte Kraft muss ausreichen, um die Last in die gewünschte Richtung

zu bewegen. Das Lastverhältnis darf 70 % nicht überschreiten. Dieses Lastverhältnis

bedeutet, dass die zu bewegende Last max. 70 % der Zylinderkraft (einschließlich der

Verluste) erreicht.

Durch überschüssige Kraft wird die Last beschleunigt.

Erforderliche Kraft

x 100

Verfügbare Kraft

Als nächstes muss die Arbeitsposition des Zylinders bekannt sein, d. h. ob der Zylin-

der vertikal nach oben oder unten bzw. auf einer horizontalen oder schiefen Ebene

arbeitet.

Vertikales Heben (Hochziehen)

G = zu hebende Last

F = Zylinderkraft

Die zum Heben der Last insgesamt erforderliche Kraft errechnet sich wie folgt:

F = FG + Fa

Dabei ist FG die Kraft zum Ausgleichen der Last und Fa die Kraft zum Beschleunigen

der Last.

Des Weiteren muss die Geschwindigkeit des Aktors bekannt sein, um bestimmten zu

können, welche Beschleunigungskraft Fa hierzu erforderlich ist.

Wenn z. B. eine Masse von 120 kg mit einer Endgeschwindigkeit von 1 m/s um 400 mm

(Zylinderhub) angehoben werden soll, muss berechnet werden, welche Gesamtkraft

bei einem Arbeitsdruck von 6 bar rel erzeugt werden kann.