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Kapitel 9
Erzeugung von Druckluft
Verdichter werden entsprechend der zu erzeugenden Liefermenge gewählt. Der
Druckluftbehälter muss dafür sorgen, dass die Anlage während der Ruhephase des
Verdichters mit ausreichend Druck versorgt wird.
Bei Einlagerung der Luft in einem Druckluftbehälter schlagen sich Verunreinigungen
der verdichteten Luft am Behälterboden nieder und können abgeschieden werden.
Diese Verunreinigungen, wie z. B. Kondensat, Staub oder Öl, werden in regelmäßigen
Abständen durch ein automatisches Abscheideventil am Behälterboden abgeführt.
Auslegung
Druckluftbehälter für Hubkolbenverdichter können mithilfe der folgenden Formel mit
guter Annäherung dimensioniert werden:
V = Q / 60
wobei C = Behältervolumen in m
3
Q = Volumenstrom in m
3
/Stunde
Für einen Kolbenkompressor mit einer Fördermenge von 50 m
3
/Stunde ergibt sich
daraus eine Behältergröße von 0,83 m
3
(830 Liter).
In diesem Fall würde man einen Standardbehälter mit 1000 Liter Fassungsvermögen
wählen.
Drehkolbenverdichter sind nicht mit einer Saugdrosselregelung versehen und benö-
tigen daher streng genommen keinen nachgeschalteten Druckluftbehälter. Für alle
Fälle kann jedoch die folgende Formel herangezogen werden:
V = Q / 600
Bei einem Vielzellenrotationsverdichter mit derselben Fördermenge wie oben ergibt
sich eine Behältergröße von 0,083 m
3
(83 Liter).
In diesem Fall würde man einen Standardbehälter mit 100 Litern wählen.
Druckluftbehälter mit einem Behältervolumen von über 25 Litern unterliegen einer
Prüfung durch die zuständigen Stellen für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Ar-
beitsplatz.
9.4
KÜHLER UND TROCKNER
Während des Verdichtungsvorgangs erhöht sich die Lufttemperatur auf einen Wert,
bei dem das Wasseraufnahmevermögen größer ist als der in der Luft zum Ansaugzeit-
punkt enthaltene Wasserdampf. Das in der Luft gespeicherte Wasser darf jedoch auf
keinen Fall in die Druckluftleitungen gelangen.
Wird die überhitzte Luft unmittelbar in die Druckluftleitungen eingespeist, senkt sich
der Taupunkt mit der fortschreitenden Abkühlung ab und der Wasserdampf konden-
siert in den Leitungen und gelangt zu den Verbrauchern und damit in die Anlagen.




