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Kapitel 11
Druckluftaufbereitung und
-anwendung
Wenn hohe Anforderungen an die Qualität der Druckluft gestellt werden, kommen
besondere Filter zum Einsatz, die Ölpartikel und Mikrokondensat aus der Luft abschei-
den. Sie bewirken die Vereinigung der flüssigen Phase der Teilchen zu größeren Trop-
fen, die sich auf dem Behälterboden niederschlagen. Der Filtereinsatz aus miteinander
verschlungenen Fasern besitzt eine Porengröße von 0,1 Mikron und filtert Ölpartikel
mit einem Abscheidegrad von 99,97 % aus der Luft. Diese Filter, die sich das physika-
lische Prinzip der Koaleszenz zunutze machen, werden Koaleszenz- oder Mikrofilter
genannt.
Sie benötigen einen vorgeschalteten Vorfilter mit einer Porengröße von 5 Mikron, um
eine zu rasche Verschmutzung des Koaleszenzfiltermaterials zu verhindern.
Der Vorfilter hält Feststoffteilchen mit einem Nenndurchmesser von mindestens 5 Mi-
kron fest; der zweite Filter fängt erstens die übrigen festen Verschmutzungspartikel
bis zu 0,1 Mikron Größe ein, wandelt die schwebenden Wasser- und Ölpartikel in die
flüssige Phase um und bewirkt, dass diese sich am Filterboden sammeln.
Alle Filter bedürfen einer regelmäßigen Wartung, um die durch Schmutzpartikel ver-
unreinigten Filterelemente zu entfernen und auszutauschen und um die Sammelflüs-
sigkeit abzulassen, sofern der Filter über einen handbetätigten Ablass verfügt.
Ein gesättigtes Filterelement führt bei gleichem Volumenstrom zu einem höheren
Druckabfall.
Die Filtergröße richtet sich nach dem benötigten Volumenstrom und dem vertretba-
ren Druckverlust zwischen Ein- und Austritt.
Für einen einwandfreien Filterbetrieb sollte der Druckunterschied mindestens 0,1 bar
betragen.
Der richtige Filter kann anhand der vom Hersteller in der technischen Produktdoku-
mentation bereitgestellten Diagramme, die den Volumenstrom/Druckabfall bei unter-
schiedlichen Anfangsdrücken darstellen, ausgewählt werden.
5-Mikron-Filter
Koaleszenzfilter




