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Kapitel 23

Gebrauch und Instandhaltung

Zudem sollte sichergestellt werden, dass das Spiel zwischen Führungsbuchse und

Kolbenstange nicht mehr als 0,2 mm beträgt.

Ein größeres Spiel verursacht Schäden an den Kolbenstangendichtungen.

Nach erfolgter Ausrichtung der Zylinderböden werden diese blockiert, indem die Be-

festigungsschrauben über Kreuz und mit dem richtigen Anzugsdrehmoment angezo-

gen werden.

Die oben beschriebene Vorgehensweise zur Reinigung und Kontrolle gilt auch für Zy-

linder mit aufgeschraubten Zylinderböden (Mikrozylinder). Allerdings müssen hier die

vorderen Zylinderböden entfernt und die betroffenen Teile auf 100 °C erwärmt wer-

den, um die Klebewirkung der Schraubensicherung zu neutralisieren.

Bevor die Zylinder wieder eingebaut werden, ist es wichtig, dass die Zylinderboden-

und Zylinderrohrgewinde sorgfältig gereinigt und mit einer kleinen Menge Schrau-

bensicherung bestrichen werden, um zu verhindern, dass sich die Zylinder nach der

Ausrichtung der beiden Speiseöffnungen versehentlich lösen.

Die Herstellerkataloge enthalten in der Regel Übersichten mit allen erforderlichen An-

gaben zur Nachbestellung von Verschleißteilen, die häufig als Sets erhältlich sind.

Wichtig ist auch, dass bei allen beschriebenen Maßnahmen geeignete Werkzeuge ver-

wendet werden, damit die ausgetauschten Dichtungen nicht beschädigt werden.

Diese Maßnahmen und Methoden gelten im Allgemeinen auch für andere Zylinder-

bauarten, wie z. B. Seilzylinder, kolbenstangenlose Zylinder, Drehzylinder, wobei je-

weils auf die spezifischen Anforderungen der einzelnen Zylinder zu achten ist.

So ist z. B. bei Seilzylindern die korrekte Seilspannung und bei kolbenstangenlosen

Zylindern die Spannung des inneren Dichtbands zu prüfen.

Aufgrund der besonderen baulichen Merkmale der genannten Zylinder ist es oft rat-

sam, Instandsetzungsarbeiten von Fachpersonal des Herstellers durchführen zu las-

sen, die über einschlägiges Produktkenntnisse und geeignete Arbeitsmittel verfügen.

Kontrolliert werden muss auch das Befestigungszubehör, insbesondere Schwenkzap-

fenbefestigungen.

In diesen Fällen muss das Spiel zwischen Zapfen und Führungsbuchsen überprüft und

auf eine regelmäßige und ordnungsgemäße Schmierung der einzelnen Teile geachtet

werden.

An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass pneumatische Bauteile für

den Einsatz mit Druckluft bis zu 10 bar ausgelegt sind, wobei der Druck in einer An-

lage in der Regel nur um die 5/6 bar beträgt und mithilfe von Druckreglern stabil ge-

halten wird.

Der Betriebsdruckbereich eines jeden Geräts ist den einschlägigen Katalogen der Her-

steller zu entnehmen.

Die Hauptursache für Störungen und Schäden an Ventilen ist das Eindringen von

Fremdkörpern in die Anlage, die die Dichtungen beschädigen. Um Anlagen vor festen

und flüssigen Verunreinigungen zu schützen, empfiehlt sich daher der Einsatz ent-

sprechender Filter.

Die Filter müssen regelmäßig durch einfaches Öffnen des Auslassventils gereinigt

werden; dies erfolgt in der Regel manuell.

Bei schwer zugänglichen Einbauorten empfiehlt sich jedoch ein Filter mit automati-

schem Ablassventil.

Zahlreiche Anwendungen erfordern den Einsatz geölter Luft; hierzu werden Öler ver-

wendet, die eine bestimmte, zum Volumenstrom direkt proportionale Menge Ölnebel

in die Druckluftleitung einbringen. Allerdings muss der Öler auch richtig eingestellt

sein, da eine übermäßige oder unzureichende Schmierung das Funktionieren der Ge-