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Kapitel 11

Druckluftaufbereitung und

-anwendung

Mithilfe eines Einstellknopfs wird bestimmt, wie viel Öl in den Rohrbereich mit der

höchsten Strömungsgeschwindigkeit eingebracht wird. Die Öltropfen werden durch

die Luft zerstäubt. Die kleinsten Öltröpfchen werden im Luftstrom schwebend mit

befördert. Das Luft-/Ölgemisch kann je nach Anlagenkonfiguration verhältnismäßig

lange Wege (auch 10-12 Meter) zurücklegen.

Wird der Luftstrom allerdings über ein Kniestück, T-Stück usw. geleitet, verkürzen sich

diese Wege unter Umständen drastisch. Das meiste Schmieröl gelangt jedoch in die

Leitungsabschnitte, in denen der größte Volumenstrom aufgenommen wird.

Das Schmieröl ist so auszuwählen, dass es mit dem Material kompatibel ist, aus dem

die Dichtungen der mit Schmierung zu versorgenden Geräte bestehen. Die Wahl der

falschen Ölsorte führt zu unumkehrbaren Schäden, da die berührten Dichtungen auf-

quellen oder schrumpfen. Die häufigsten Folgen sind klemmende Anlagenteile und

übermäßige Leckageverluste.

Ein Öler kann also nicht funktionieren, wenn er nicht mit der richtigen Ölsorte gefüllt

ist.

Ausschlaggebend ist dabei nicht, dass das Öl von der Druckluft leicht zerstäubt wird,

sondern dass es andere wichtige Voraussetzungen für eine optimale Schmierölversor-

gung besitzt, d. h. hohe Reinheit und geringe Oxidationsfreudigkeit.

Motoröle sind aufgrund der enthaltenen Zusätze, welche die Veränderungen der Vis-

kosität über einen breiten Temperaturbereich verringern oder Schaumbildung verhin-

dern sollen, nicht geeignet.

Eine Viskosität im Bereich zwischen 23 und 32 cSt (centiStokes) sorgt für eine gute

Zerstäubung und Filmbildung.

Das Öl strömt an den Innenwänden der Rohrleitungen entlang, kann dabei aber auf

Hindernisse in Form von Kniestücken, T-Stücken usw. stoßen, die verhindern, dass es

zu den entfernteren Schmierstellen gelangt. Deshalb muss eine Anlage mit Schmieröl-

versorgung besonders sorgfältig geplant werden.

Das verbrauchte Öl wird durch die Ablassöffnungen der Ventile entfernt. Gelangt es in

die Umgebung, kann es in Konzentrationen über 5 mg/Mikron gesundheitsschädigend

sein. Daher empfiehlt sich der Einsatz von geeigneten Abscheidern, die das Öl von der

Luft trennen und auffangen.