Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  20 / 220 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 20 / 220 Next Page
Page Background

18

Kapitel 5

Physik der Gase

Bei diesem Vorgang lässt sich eine Erhöhung der Behältertemperatur beobachten.

Es gibt zwei grundlegende physikalische Gesetze, die den Zusammenhang zwischen

gasförmigem Aggregatzustand, Druck, Volumen und Temperatur beschreiben:

das

Boyle-Mariotte-Gesetz

das

Gay-Lussac-Gesetz

5.2

DAS BOYLE-MARIOTTE-GESETZ

Das Volumen eines idealen, in einem Behälter eingeschlossenen Gases verhält sich

unter konstanter Temperatur umgekehrt proportional zum absoluten Druck. Daher ist

das Produkt aus dem Volumen und dem absoluten Druck einer vorgegebenen Gas-

menge konstant:

p

1

x V

1

= p

2

x V

2

= p

3

x V

3

= = konstant

5.3

DAS GAY-LUSSAC-GESETZ

Bei konstantem Druck ist das Volumen einer vorgegebenen Gasmenge direkt propor-

tional zur Temperatur:

V

1

: V

2

= T

1

: T

2

Dementsprechend verändert sich bei konstantem Volumen der Druck einer vorgege-

benen Gasmenge direkt proportional zur Temperatur:

p

1

: p

2

= T

1

: T

2

Hieraus ergibt sich, dass es beim Anstieg von einem Ausgangs- zu einem höheren

Enddruck zu einer Temperaturerhöhung kommt und umgekehrt: Bei Absinken des

Drucks verringert sich die Temperatur.

Durch Verdichtung wird Wärme erzeugt, durch Ausdehnung wird Wärme absorbiert.

Die Gesetze von Boyle-Mariotte bzw. von Gay-Lussac treffen exakt nur auf ideale

Gase zu. Reale Gase wie Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Gasgemische wie

Luft verhalten sich jedoch annähernd nach den oben beschriebenen Gesetzen, wenn

der Druck nicht allzu hoch und die Temperaturen nicht allzu gering sind.

In der Pneumatik sind die auftretenden Temperaturänderungen minimal, während der

Druck und das Volumen stark variieren können. Das Gesetz von Boyle-Mariotte ist da-

her grundlegend für die Bestimmung der Größe der meisten Komponenten der pneu-

matischen Kräfteübertragung, von den Behältern bis zu den Aktoren.